Rückenwind aus Tradition: Warum Windkraft zu Deutschland passt – und heute günstigen Strom liefert
Windkraft hat in Deutschland Tradition: Schon seit Jahrhunderten nutzen wir den Wind – früher in Mühlen, heute in modernen Anlagen an Land und auf See. Aktuelle Studien zeigen: Onshore-Wind gehört zu den günstigsten Stromquellen hierzulande und stärkt Versorgungssicherheit sowie Klimaschutz.
Energie aus dem Wind: Eine deutsche Tradition
Windmühlen prägten über Jahrhunderte Dörfer und Städte. Im Museumspark des Deutschen Technikmuseums Berlin steht u. a. ein historisches Windrad (ca. 1900) sowie ein 44 m langes Vestas-Rotorblatt – ein anschaulicher Bogen von der historischen Nutzung bis zur modernen Windkraft. Das Museum verweist explizit auf die jahrhundertelange Windnutzung. [Quellen: Deutsches Technikmuseum; Museumsportal]
Von der Mühle zum Megawatt
Diese Tradition führen wir fort – nur effizienter und sauberer. Ende 2024 standen in Deutschland 28.766 Onshore-Anlagen mit zusammen 63,46 GW Leistung; zusätzlich wächst die Offshore-Kapazität. Das ist Industriestandard und eine tragende Säule im Stromsystem. [Quelle: BWE/FA Wind]
Preisvorteil: Wind an Land ist heute besonders günstig
Das stärkste Argument ist ökonomisch: Laut Fraunhofer ISE liegen die Stromgestehungskosten (LCOE) für Onshore-Wind in Deutschland 2024 bei ca. 4,3–9,2 ct/kWh. Onshore-Wind (und große PV-Freiflächen) zählen damit zu den kostengünstigsten neuen Kraftwerken im Land. Offshore-Wind erzielt je nach Standort und Volllaststunden ca. 5,5–10,3 ct/kWh. [Quelle: Fraunhofer ISE 2024 (DE & EN)]
Windstrom prägt den Mix – Rekordanteile der Erneuerbaren
2024 deckten Erneuerbare gut 55 % des Stromverbrauchs in Deutschland; Wind war dabei eine der tragenden Quellen. Das stärkt die Unabhängigkeit und senkt langfristig Preis- und CO₂-Risiken. [Quelle: BDEW/ZSW 16.12.2024]
Gesundheit & Akzeptanz: Was sagt die Forschung?
Zum oft diskutierten Infraschall hält das Umweltbundesamt fest: Der wissenschaftliche Kenntnisstand liefert keine stichhaltigen Nachweise für gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die von Windenergieanlagen üblichen Infraschallpegel im Wohnbereich; Normen und Bewertungskonzepte wurden zudem geschärft. [Quellen: UBA Fachbeiträge 2021/2024]
Fazit
Windkraft ist traditionell verwurzelt, technisch gereift und ökonomisch stark. Wer heute neue Kapazitäten aufbaut, erhält mit Onshore-Wind preiswerten Strom – und macht Deutschland zugleich unabhängiger und klimafreundlicher.
Quellen (Auswahl)
- Fraunhofer ISE (08/2024): Stromgestehungskosten erneuerbare Energien (DE, PDF). [LCOE Onshore-Wind 4,3–9,2 ct/kWh; Offshore 5,5–10,3 ct/kWh]
- Fraunhofer ISE (10/2024): Levelized Cost of Electricity – Renewable Energy Technologies (EN, PDF).
- BDEW/ZSW (16.12.2024): Presseinfo Erneuerbare decken gut 55 % des Stromverbrauchs 2024.
- BWE/Fachagentur Wind & Solar (15.01.2025): Status des Windenergieausbaus an Land 2024 (PDF) – 28.766 WEA / 63,461 MW Onshore (Bestand 31.12.2024).
- Umweltbundesamt (2021, 2024): Fachbeiträge/Broschüren zu Infraschall und Kommunikation.
- Deutsches Technikmuseum Berlin: Windenergie im Museumspark; Museumsportal Berlin: Ausstellungshinweis.